Das Erkennen und die Kommunikation von und mit Krafttieren ist eigentlich eine Aufgabe der runischen Schamanen. Völven arbeiten allerdings auch schamanisch und so können auch sie mit Krafttieren arbeiten.

In einem meiner letzten Webinare zum Thema Krafttier haben wir ausführlich über die verschiedenen Tiere gesprochen. Als Völva mit einer tiefen Verbindung zur Natur ist es mir wichtig das Tier selbst zu erfahren, in die Rolle des Tieres zu schlüpfen und hinzuspüren was es mir sagen möchte, was es für mich, bzw. für diese bestimmte Person für eine Bedeutung hat. So kommt es regelmäßig zu unterschiedlichen Aussagen meinerseits auf die Informationen im Internet, in Büchern etc.

Nehmen wir als Beispiel den Wolf. Zu lesen ist darüber: starkes Krafttier, großer Schutz, Kämpfer, Mystik etc. Erfahrungsbedingt fühlen sich Menschen mit dem Wolf an ihrer Seite stark – sie sind stark – und sie waren es schon immer! Daher ja der Wolf! Ein Satz von einem Mann traf mich besonders: „Warum sollte sich ein Wolf mit einem Mauerblümchen zufrieden geben, wenn er MICH an seiner Seite haben kann!“ Ich bin ein geiler Typ oder eine starke Frau – natürlich habe ich den Wolf, Bär, Adler an meiner Seite! Und genau DAS ist eben nicht das was ein Krafttier aus macht. Ein Krafttier steht an deiner Seite um auf ein bestimmtes Problem hinzudeuten, welches ver- oder bearbeitet werden soll. Es zeigt eine Richtung an in die man gehen sollte.

Der Wolf steht nicht neben starken, mächtigen, selbstbewussten Menschen. Das Krafttier Wolf ist bei Menschen, die jemanden an ihrer Seite benötigen, der sie schützt, der ihnen Kraft schenkt um Emotionen zuzulassen oder auf ihre Instinkte zu vertrauen. Stärke für Sozialkompetenz zum Beispiel. Oder Stärke um für seine eigenen Bedürfnisse zu stehen – mit dem großen Wolf in ihrem Rücken.

Krafttier-Wahl

Ein Krafttier wird nicht von uns ausgewählt – es wählt uns. Da können wir aufstampfen, wütend Gegenstände durch die Luft schleudern oder wie ein Kleinkind auf dem Bauch liegen und mit Armen und Beinen strampeln… wir haben nicht die Wahl.

Wie ich oben schon schrieb hört man überall den Wolf, den Bären oder den Adler, niemand scheint so ein bedeutungsloses Tier wie ein Wiesel, einen Lurch oder eine Möwe als Krafttier zu haben. Und nun stell dir mal vor… Ein großer, stattlicher Mann beauftragt mich sein Krafttier „Wolf“ zu bestätigen. Er legt mir dafür als Beispiel 500,-€ hin und ich mache mich an die Arbeit. Ganz deutlich und sehr aufdringlich erscheint auf meiner Reise ein Rotkehlchen. Wie soll ich dem Mann nun sagen, dass es eben nicht der Wolf ist sondern das Rotkehlchen? Und spätestens dann ist es wichtig sich in das Rotkehlchen hineinzufühlen, mit dem Krafttier zusammen auf Reise gehen und die Erkenntnisse mit in die reale Welt zu bringen. Ich übersetze die gesammelten Eindrücke, Emotionen, Bilder etc. dann und berichte dem Mann davon. Und auf einmal bricht dieser in Tränen aus – nicht weil er enttäuscht ist das es nicht der Wolf ist, sondern weil er sich verstanden fühlt, weil er nun erkennen kann woran er arbeiten muss, was er verarbeiten soll und wie es für ihn weiter gehen kann.

Es geht also bei einem Krafttier nicht um das was wir uns wünschen, sondern um das was wir benötigen.

Unterschiede

Ich arbeite nur mit Krafttieren, die hier rund um mein Zuhause zu finden sind, da nicht jedes Krafttier weltweit zu finden ist. Man findet die Fylgien, die als Krafttiere auftreten, dort, wo die entsprechende Tierart heimisch ist. Die Vielfalt wurde um einige Tierarten erweitert aufgrund privater Tierhaltung, Zoos, Tierparks usw. Dennoch treten diese eingeschleppten Tierarten eher zu den sehr selten auftretenden Krafttieren. Als Beispiel. ein Eisbär ist unwahrscheinlicher anzutreffen wie ein Braunbär. Einen Fuchs treffe ich häufiger an als eine Giraffe, Vogelspinne, Phyton oder was auch immer für ein exotisches Tier. Je länger die Tierart in einem Gebiet heimisch ist – desto mehr Fylgien gibt es von ihr – und desto eher wird sie sich als Krafttier zeigen.

Krafttier-Suche

Ein Krafttier begleitet seinen Menschen oft schon in der frühen Kindheit oder direkt nach der Geburt. Ob es uns schon vor unserer Geburt begleitet kann sein – möglich ist es. Kleine Kinder hört man öfter mal mit „imaginären“ Tieren sprechen. Eine Fähigkeit die mit zunehmendem Alter verloren geht oder aberzogen wird. Wenn man mit seinem Kind diese Fähigkeit schulen, unterstützen oder trainieren würde, so bliebe der Kontakt erhalten.

Wenn ich eines sicher sagen kann, dann das ein Krafttier nicht immer in deinen Träumen erscheint. Manchmal sind geträumte Krafttiere ein Hinweis auf andere Dinge. Eine Schlange kann zum Beispiel die böse Schwiegermutter, hetzerische Freundin oder fiese Nachbarin sein – sie kann auch warnen, das du deine spitze Zunge hüten solltest. Es muss also nicht das Krafttier sein, welches dir erscheint, aber es kann.

Um sein Krafttier sicher zu suchen ist eine schamanische Reise am besten geeignet. Ob du dies selbst kannst wage ich nicht zu entscheiden. Du kannst dir allerdings Hilfe holen bei der Suche.