Ganz klar – Nein!

Ein kleiner Vergleich…..

Bei Kartenlegesystemen hat jede Karte eine eigene Bedeutung. Diese findet man in Büchern oder im Internet zum nachlesen.

Bei Runen ist es um einiges schwieriger, denn eine genaue Bedeutung haben diese nicht. Oft wird angenommen, dass beispielsweise Nauthiz „Not verursacht“. Es ist jedoch so, dass Nauthiz für das Konzept von Not steht – also zum Beispiel auch für Notwendigkeit oder aktives Vorgehen gegen Notsituationen. Das betrifft alle Runen und ist bei der Arbeit mit ihnen zu berücksichtigen. Um zu wissen wann welche Rune zu Hilfe zu ziehen ist, muss diese eine Verbindung zu einem selbst aufgebaut haben, bzw. muss eine Verbindung bestehen.

Da ich sehr viele Jahre Lenormand und Tarot gelegt habe möchte ich dir gerne hier einmal den Unterschied von „eine Karte kennenlernen“ und „eine Rune kennenlernen“ erläutern.

Das Lenormand-Deck besteht aus 36 Karten mit unterschiedlichen Bildern darauf. Für eine Vielzahl von verschiedenen Begriffen und Prinzipien steht eine jede Karte. Dieses ist die Grundlage zur Deutung des Kartenbildes. Die Basis jeder Deutung ist das genaue Erkennen der Bedeutungen und Charakteristika der einzelnen Karten. Wir lernen diese praktisch auswendig. Eine tiefere Interpretation ist im Zusammenhang mit anderen Karten möglich.

Einfach gesagt kann man Kartenlegen lernen nur mit der Beschäftigung eines Textes.

Die Runen im Gegensatz dazu kann man nicht übers Lesen erlernen, zumindest nicht in der Tiefe für echte Runenarbeit. Die Problematik auf die wir schon in unserem Buch „Deine RunenReise“ eingegangen sind, besteht darin, dass es eine direkte Verbindung des Runers zu den Runen bedarf. Dabei steht uns die menschliche Entwicklung – Erweiterung des menschlichen Gehirns um den Neocortex, der keine ausreichende Verbindung zum limbischen System hat – im Weg. Der Neocortex arbeitet rein logisch und rational und steuert die 5 Sinne – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten. Der 6. Sinn – das Fühlen und Empfangen magischer Energien – erfolgt durch das limbische System. Die mangelhafte Kommunikation zwischen Neocortex und limbischem System verhindert, das wir diese Signale empfangen.

Um mit den Runen arbeiten zu können, müssen wir eine Verbindung zwischen den beiden herstellen.

Wir können als allgemein bekannt voraussetzen, dass Runen mit uns über Bilder und Emotionen kommunizieren. Kommen diese aus dem limbischen System erreichen sie den Neocortex, unsere logisch-rationale Denkhaube, nicht. Es bleibt nur, aus dem rationalen Denken heraus, eine Verbindung zum limbischen System aufzubauen, um die vorhandenen Signale im Neocortex empfangen zu können.

Für die Verarbeitung von Gefühlen und Emotionen bestehen bereits Verbindungen, nur ist unser Verstand gewohnt, Gefühle nicht so umzusetzen. So müssen wir einerseits lernen Gefühle rational zu erkennen und zu verstehen, und sie andererseits mit den gesendeten Bildern in Verbindung zu bringen. Dazu ist die umgekehrte Verbindung vom Neocortex zum limbischen System erforderlich. Diese Verbindung kann nur durch intensives Training aufgebaut werden.

Vergleichen wir das einmal mit dem optischen Sehen. Wenn wir ständig mit geschlossenen Augen durch die Gegend wandeln sind wir, sobald wir die Augen öffnen, nicht in der Lage die empfangenen Bilder sofort zu verstehen. Auch hier braucht es eine gewisse Eingewöhnungszeit. Und das obwohl das Sehen vom Neocortex gesteuert wird. Nun kommt ein anderer Sinn hinzu, der uns Informationen aus dem limbischen System liefert, für dessen Verarbeitung der Neocortex nicht geschaffen ist. Die kurze Eingewöhnung, die wir beim optischen Sehen benötigen, verlängert sich in diesem Fall also um ein Vielfaches, da das rationale Denken diese Verarbeitung erst lernen muss.

Ein weiteres Problem, welches wir jedoch zu unserem Vorteil nutzen können, ist die Tatsache, dass das limbische System nicht zwischen Realität und Fiktion unterscheiden kann. Empfangen wir also Signale, die nicht unserer gewohnten Realität entsprechen, interpretiert unser rationales Denken sie als Traum oder Phantasie. Diese Signale in unsere Realität zu übernehmen, ist jedoch Voraussetzung für das Verständnis der Runen.

Woher weiß ich aber, ob die empfangenen Bilder wirklich real sind, wenn das limbische System diese Unterscheidung nicht kennt?

Eine Antwort auf diese Frage finden wir erst nach intensiver Beschäftigung mit den Runen, wenn der Neocortex die Auswirkungen unseres Tuns als real erkennt. Was uns wie ein Traum erscheint, wird, unter Ausschluss des limbischen Systems, vom Neocortex geprüft und als real erkannt. An diesem Punkt können wir beginnen den entgegengesetzten Weg zu gehen und vom Neocortex auf das limbische System einzuwirken. Nur so können wir die Wirkung von Runen steuern, das Ergebnis rational prüfen und die realen Auswirkungen magischer Arbeit erkennen.

Bei dem Ritual zur Aktivierung meines Laidon hat ein unbeteiligter Dritter sehr starke Energieimpulse empfangen, die er jedoch nicht interpretieren konnte. Rewa und ich haben die Anwesenheit einer Walküre nicht nur gespürt, sondern sie durch unsere aktiven Verbindungen, zwischen rationalem Denken und limbischen System, auch optisch und akustisch wahrnehmen können. Der unbeteiligte Dritte hat nur die Energien wahrgenommen, konnte sie aber mangels besagter Verbindungen, nicht mit dem logisch rationalen Denken erfassen.

Bei Neugeborenen bestehen noch derartige Verbindungen, doch werden sie im Laufe der Entwicklung immer weniger und sind bei Erwachsenen oft gar nicht mehr vorhanden. Nur durch intensives Training können wir diese Verbindungen wieder aktivieren und der Realität unserer Welt einen weiteren Aspekt hinzufügen. Auch unser Gehirn ist ein Muskel und ohne Training ermüdet er.

Das Lesen eines Buchs ist nur eine Hilfestellung, welche lediglich den Weg zeigt. Gehen und umsetzen muss jeder alleine.