Mooreiche – eine besondere Verbindung

Mooreichenholz ist keine spezielle, eigene Holzart, es handelt sich, streng genommen, um Eichenholz.

Vor einigen Tausend Jahren fiel ein Eichenstamm ins Moor und lagerte dort bis in die heutige Zeit. Durch die Trockenlegung der Moore und Sümpfe werden diese Stämme geborgen.

Beim Mooreichenholz handelt es sich um ein ganz wundervolles Holz. Fast steinhart, dabei aber sehr samtig, schillert es in unterschiedlichen Farben. Diese reichen von Dunkelgelb, Hellgrau über verschiedenste intensive Blau- und Braunstufen bis ins Tiefschwarz.

Nach dem Fall des Stammes ins Moor beginnt ein chemischer Prozess. Aus der Gerbsäure im Eichenholz, den Eisensalzen des Moores und den ammonikalischen Sumpfgasen verändert das Holz seine chemischen, strukturellen und physikalischen Eigenschaften. Je nach der Zusammensetzung des Holzes und des Moores, sowie der Dauer der Lagerung unter Sauerstoffausschluss in moorigen oder sumpfigen Gebieten, kommt es zu den unterschiedlichen Holzfarben und -härten.

Aufgrund seiner Seltenheit und der Tatsache, dass es irgendwann kein Mooreichenholz mehr geben wird – weil keine Moore mehr vorhanden sind – ist das Holz der Mooreiche sehr gefragt und erreicht auf dem Markt sehr hohe Preise. Es wird sogar vom Schwarzen Gold gesprochen.

Nicht nur der materielle Wert der Mooreiche ist sehr hoch, auch die magische Bedeutung ist etwas ganz besonderes.

Wenn man es sich einmal kurz durch den Kopf gehen lässt… wir sprechen hier von einem Baum, welcher in der Zeit der Wollhaarmammute, im Moor versank. Zu der Zeit befanden wir uns in der Steinzeit, auch der Bau von Stonehenge begann in diesem Jahrtausend. Um das Holz der Mooreiche derart zu verändern sind einige Tausend Jahre im Moor von Nöten. Was wäre denn, wenn sich ein Mammut genau an diesem Stück Eiche den Pelz geschubbert hat und dieser dadurch versank? Unmöglich ist es nicht, auch wenn es weit her geholt scheint. Mir gefällt dieser Gedanke dennoch… das Holz prickelt in meinen Händen, es arbeitet, es ist aufgeladen, hoch energetisch und einfach… es ist einfach wahnsinnig intensiv.

Die Eiche gilt schon seit Jahrtausenden als heiliger Baum – sie ist ein außerordentlich bedeutsames Symbol. Diese riesigen, mächtigen Bäume mit den gigantisch-knorrigen Ästen laden an heißen Sommertagen zum verweilen ein. Aber nicht nur um Schatten zu spenden, auch schenken sie Schutz vor heftigen Regengüssen. Hast du dich zum Ausruhen schon einmal an eine Eiche gelehnt? Du musst es unbedingt machen, denn dieses Gefühl ist einfach nur gigantisch. Die Stärke, die Macht zu spüren lässt in kürzester Zeit all den angesammelten Ärger und Stress vergessen.

Da die Deutsche Eiche mehr als 1000 Jahre alt werden kann gilt sie als sehr langlebiger Baum und damit wird sie zum Symbol des Überlebens, der Weisheit und Erfahrung.

Ihre Wurzeln reichen weiter als wir es uns auch nur vorstellen könnten. Sie öffnen uns den Bereich für unsere ganz persönliche Kraft, Heilung und Fruchtbarkeit.

Bei meinem Opa stand am Rand des Gartens eine riesige, uralte Eiche. Er ist bereits als Kind, mittels waagerecht in den Stamm genagelten Ästen, an der Eiche hoch geklettert. Die Äste waren bereits sehr morsch und so erklärte er mir immer wieder, dass ich dort nicht hinauf klettern dürfe. Da mein aufgeregtes Geplapper kein Ende fand und sich meine Gedanken immer mehr um diese Klettermöglichkeit rankten, erzählte er mir an einem Abend, als wir unter der Eiche saßen, eine zauberhafte Geschichte…

Jede Eiche beheimatet ein kleines Waldwesen. Im Inneren des Baumes befindet sich ein kleiner, aber äußerst prachtvoller Palast. Manchmal bewohnt und beschützt eine Nymphe einen Baum, manchmal leben dort aber auch zwei, drei oder noch mehr Naturgeister. Diese kleinen Wesen sind spirituell so stark mit dem Baum verbunden, dass sie sogar in der Lage sind, seine Wunden zu teilen. Aus diesem Grund sollte ich auf gar keinen Fall einem Baum einen Ast abbrechen, ein Blatt zupfen oder ihn anderweitig verletzen.

Wie mein Opa so seine Geschichte erzählte und ich ihm gebannt lauschte, kam in meinem kleinen Köpfchen eine weitere Frage auf…. wenn doch dort ein phantastischer Palast sein sollte… müsste der Baum nicht innen hohl sein????

Am nächsten Tag überkam mich die Neugierde und in einem unbeobachteten Moment kletterte ich die dünnen, knarzenden Äste hinauf. Nach dem ersten Meter war ich noch etwas vorsichtig, der 2. Meter überwunden – bloß nicht hinunterschauen… meine Hände fanden Ast um Ast und ich kletterte immer höher. Nach ungefähr 4 Metern konnte ich doch glatt einen riesigen Riss im Stamm entdecken, ich hörte leise Stimmen und Musik… noch ein winziges Stück und… der nächste Ast war zu morsch und ich fiel herunter. Nachdem ich ein paar Mal nach Luft ringen musste stand ich, mit einem verknacksten Fußgelenk, wieder auf meinen Beinen.

Und wer stand hinter mir? Ja – mein Opa.

Vor lauter Euphorie begann ich zu plappern… Musik, Gesang, Stimmen, Duft nach gezuckertem Popcorn…. der Riss!

Opa setzte sich mit mir hin. Ja, unsere Eiche ist Innen hohl – ein Blitzeinschlag mit anschließendem Feuer war Schuld – oder war es etwa Thor, welcher diesen besonderen Platz für eine Waldnymphe geschaffen hatte?

Auch heute noch bekomme ich ein Kribbeln, wenn ich an diesen Moment denke. Ja, dieser Baum ist ganz sicher bewohnt.

Es gibt also nicht nur die mystische Verbindung zum Moor, zu einer Zeit vor Jahrtausenden, sondern auch eine tiefe, familiäre Verbindung zu den Eichen.

Ganz klassisch gesehen werden mit verschiedenen Teilen der Eichen viele Zauber und Rituale durchgeführt. Sie stehen bei Glücks- und Erfolgszaubern, Schutz- und Heilritualen, sowie allen Themen rund um Weisheit, Fruchtbarkeit, persönlicher Kraft und Wohlstand für ein gelungenes Ergebnis.

Auch die Eicheln sind magisch äußerst interessant. Lebensenergie, Ewigkeit, Treue, Standhaftigkeit, Ehrlichkeit, Kontinuität, Unsterblichkeit, Fruchtbarkeit, Wiedergeburt, Weisheit, ebenso wie Männlichkeit, Tapferkeit, Mut und Ausdauer sind die bedeutendsten Themen der Eicheln.

Die Jahre nach dem Sturz von der Eiche vergingen und aus der kleinen Mariz wurde eine Aurina. Nach der Aurina kam das Ritual der Litilvölva, die Kraftübertragung der Weißen Völva und schlussendlich die Weihe zur Roten Völva – ein jahrelanger Weg.

Und dann, auf einmal, steht der Besuch meines Lehrers Rewa an.

Am nächsten Tag findet in „meinem“ Dorf direkt ein Dorfflohmarkt statt. Was für eine schöne Gelegenheit den Nachbarn mal „Hallo“ zu sagen und Rewa ein wenig mein Zuhause zu zeigen…

Nach den ersten Hundert Metern überkam mich ein Kribbeln. Wir standen doch tatsächlich vor mehreren Stücken Mooreiche. Puh! Was für eine heftige Energie! Ich hatte sofort einige Gedanken im Kopf – ich muss so ein Stück haben! Rewa hatte anscheinend den gleichen Gedanken…

„Welches Stück würdest du nehmen?“ Eigentlich wusste ich es schon, aber ich musste es einfach anfassen. Es war wie ein kleiner elektrischer Schlag, es knallte etwas als meine Haut das Holz berührte. Ich hätte schwören können das ich Funken sah, aber die waren für die Menschen in meiner Umgebung nicht sichtbar. Ich musste dieses eine Stück haben – und wenn die Mariz etwas haben muss, dann MUSS sie es haben – egal für welchen Preis!

Das Ende vom Lied? Wir, also eigentlich mein Mann, schleppte einen großen Balken Mooreichenholz nach Hause und Rewa gab grinsend ein paar „äußerst hilfreiche“ Anweisungen.

Wir ließen das Holz im Schatten, gut geschützt ein paar Tage stehen. So viele Dinge geschahen. Erst die Weihe vom Laidon, dann der Steinkreis, zwischendurch entstand mein Marktstand für die Mittelaltermärkte im kommenden Jahr – aber dennoch war meine Aufmerksamkeit auch immer wieder bei der Mooreiche – das Holz rief förmlich nach mir. Irgendwann war dann endlich der Zeitpunkt gekommen. Ab auf den Sägebock und die ersten Scheiben fielen in meine Hände.

Das Holz war schwarz, glatt und fühlte sich samtig an. Das werden so wundervolle, absolut geniale Amulette!!!

Rewa arbeitete weiter und ich ging ins Haus. Nach einiger Zeit hielt er inne und holte mich von der Hausarbeit weg – schau mal wie wunderschön das Holz ist. Ich war begeistert, aber was soll aus diesem Knubbel im Holz werden? Ich wurde derart angezogen, dass ich meine Hand auf den Knubbel legte… er schmiegte sich hinein, als wäre er dafür geschaffen… dieses Kribbeln, dieses wahnsinnige Gefühl, dieser Ruf!

Wir stellten das Holz beiseite, schauten uns an und unkten herum. „Rewa, was hältst du davon, wenn wir noch einen Laidon machen?“ Rewa meinte dann nur:“ Einen Laidon aus Mooreiche? Sag mal, bist du eigentlich bekloppt? Weißt du wie viel Arbeit das ist?“ „Hmmm… ja, das verstehe ich…“. Dann wie ein Blitzschlag… Rewa und ich schauten uns an… in mir kribbelte und vibrierte es. Meine Gedanken entsprachen Rewas Worten:“Weißt du wie der Stab der Roten Völva aussieht?“ fragte er mich. Unsere Blicke treffen sich – ein Gedanke, ein Wort, eine Gemeinsamkeit…

„Siehst du ihn?“ – „JA!“

„Zeig mal.“ – Ich zeigte ihm genau den vorgegebenen Umriss – so deutlich, so klar – „JA!“

Der Stab der Roten Völva, in der Mooreiche verborgen, sichtbar, spürbar, knisternd.

„Weißt du, was das für eine Arbeit sein wird?“

„JA! Aber für mich tust du das doch?“ – „JA! Ich bin so verrückt!“

Ein Stab, verborgen im Holz einer Mooreiche, im Moor gelagert, über Tausend Jahre und länger, über Zig Umwege und einem Dorfflohmarkt bei mir gelandet. Er liegt zu meiner Rechten und wartet nun darauf, dass ich ihn fertigstelle. Besondere Stunden liegen vor uns….

Er hat gewartet… gewartet auf seine Aufgabe…

Der Stab der Roten Völva!

Wieder eine Bestätigung – ja, es wird Zeit für die Rote Völva zurückzukehren nach Midgard. Wir wussten, dass die heutige Rote Völva keinen Eisenstab nutzen wird, sondern einen Stab aus Eiche – aus echtem, hartem Holz. Mein Eichenstab ist fertig, mit Blutmagie geweiht und aktiviert. Bereit für seine Aufgabe…

….sich dem Feuer zu opfern.

Eine Opferung für den Stab aus Mooreiche – dunkel, sumpfig, gefallen, im Moor versunken, wartend, gelagert über Tausende von Jahren, geborgen, gewandert. Schwarz, fast steinhart – perfekt. Wie der Phönix aus der Asche – mein Stab aus tiefstem Morast – bereit!

Können das alles Zufälle sein? NEIN!

Wir wollten uns „absichern“ und die Walküren fragen.

Ich zog meinen Steinkreis, dessen Energie augenblicklich einem Wasserfall glich – einem Wasserfall dessen Wasser in beide Richtungen schoss. Ungestüm, wild, fordernd, urgewaltig. Im Inneren des Kreises – Ruhe, Stille. Das Mooreichenholz mit dem heraus schauenden Stab lag in der Mitte. Rewa legte mein Fuchs- und mein rotes Katzenfell auf das Holz. Fuchs und Katze schmiegten sich an den Stab, wir setzten uns daneben. Eine Einheit, eine Harmonie, eine perfekte Vereinigung.

Walburga, Brünja und Göndul waren anwesend. Ja, sie waren etwas, vielleicht kann man gelangweilt dazu sagen… so ganz frei nach dem Motto..

„NA ENDLICH! DAS WURDE ABER AUCH ZEIT!!!“

Das Holz der Mooreiche, mit meinem Stab darin – ich kann es kaum abwarten. Geduld – nicht so meine Stärke. Diese Energie, dieses Knistern.. es ist der Wahnsinn! Auch wenn ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin, so werde ich in absoluter Ruhe und Entspanntheit meinen Stab fertigstellen. Er ist etwas besonderes und darauf kommt es an.

Aber.. es gibt noch einen Wahnsinn! Mit dieser Bedeutung, mit diesem Holz werden wir ganz besondere Amulette herstellen. Es wird nicht viel Material für Amulette übrig bleiben, doch diese werden umso mächtiger sein. Die Verbindung mit meinem Stab, das wird die pure Energie. Runen dazu und festhalten! Diese Amulette haben wir sehr sorgfältig und mit äußerster Vorsicht hergestellt. Da jedes Amulett eine ganz eigene Energie besitzt werde ich diese wundervollen Mooreichen-Stücke erst auf Anfrage ritzen und weihen. Es ist solch ein besonderes Material, welches ich nicht in Masse verarbeiten möchte.

Ein Ausgleich wird ab 39,-€, je nach Gewicht und Größe, berechnet. Schreib mich an wenn du Interesse hast. Ich freue mich!